Internetanschluss
Vom E-Mailabruf über Online-Gaming bis hin zum Serien-Streaming – fast alle Menschen in Deutschland gehen über das Festnetz online. Laut Bundesnetzagentur gab es Ende 2018 rund 34,2 Millionen Breitbandanschlüsse in deutschen Festnetzen. Den Löwenanteil machten mit etwa 25 Millionen Anschlüssen DSL-Anbindungen und VDSL-Zugänge aus. Neben dem klassischen DSL-Anschluss lässt sich Festnetz-Internet etwa auch über TV-Kabel, LTE-Mobilfunk oder die heimische Satellitenschüssel realisieren. Als Technik der Zukunft gelten schnelle und stabile Glasfaserleitungen.
1. DSL – der Standard-Internetanschluss
Der weitverbreitetste Internetzugang in deutschen Haushalten ist der DSL-Anschluss. Laut Jahresbericht 2018 der Bundesnetzagentur waren im Jahr 2018 etwa 25 Millionen DSL-Anschlüsse in Betrieb. Damit fallen rund 73 Prozent aller Breitbandanschlüsse in Deutschland auf DSL-Technologien.
DSL steht für „Digital Subscriber Line“ und bedeutet übersetzt so viel wie digitaler Teilnehmeranschluss oder digitale Teilnehmeranschlussleitung. Über diese Leitung beziehen Haushalte sowohl Telefon als auch Internet. Damit zeitgleiches Telefonieren und Surfen möglich ist, nutzen Festnetz-Telefon und Internet unterschiedliche Frequenzbereiche. Die meisten Angebote der DSL-Anbieter umfassen deshalb neben einem Internet- auch einen Telefonanschluss.
Doch DSL ist nicht gleich DSL: In der DSL-Historie haben sich verschiedene Varianten entwickelt, die sich vor allem in der Verbindungsgeschwindigkeit unterscheiden. Die drei hauptsächlich verbreiteten DSL-Übertragungsstandards sind ADSL, SDSL und VDSL.
2. Die wichtigsten DSL-Generationen im Überblick
ADSL – vielfach genutzter Übertagungsstandard im privaten Bereich
Vielzählige DSL-Tarife beruhen auf der sogenannten "Asymmetric Digital Subscriber Line", kurz ADSL. Diese Breitband-Anschlusstechnik läuft ausschließlich über Kupferkabel. Asymmetrisch bedeutet, dass für Downloads und Uploads unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten zur Verfügung stehen. Die Datenrate für den Download ist dabei immer höher als für den Upload, da private Internetuser meist mehr Daten empfangen als versenden.
Herkömmliche ADSL-Verbindungen erreichen im Downstream maximal 16 Megabit pro Sekunde (Mbit/s), der Upstream ist in der Regel auf ein Mbit/s beschränkt. Die neueren Technologien ADSL2 und ADSL2+ ermöglichen Downstream-Geschwindigkeiten von 12 Mbit/s bis maximal 24 Mbit/s.
SDSL – Breitband für Unternehmen
Das Gegenstück zum ADSL-Anschluss bildet das sogenannte SDSL ("Symmetric Digital Subscriber Line"). Beim symmetrischen DSL-Internetanschluss sind die Upload- und Download-Geschwindigkeiten mit bis zu 25 Mbit/s identisch. Die SDSL-Technik findet vor allem in Unternehmen Anwendung, die viel im Internet arbeiten und damit auch einen schnellen Upload benötigen. Zudem bietet SDSL mit bis zu acht Kilometern eine höhere Reichweite als ADSL. Da SDSL-Tarife aber oft teurer und die erreichbaren Downstream-Raten häufig langsamer sind als bei anderen leistungsstarken DSL-Anschlüssen, ist SDSL nicht für jedes Geschäft der sinnvollste Internetanschluss.
VDSL – schnelleres Internet durch Glasfaser-Erweiterungen
VDSL steht für "Very High Speed Digital Subscriber Line", also einen sehr schnellen Internetanschluss. Hierbei handelt es sich – genau wie bei ADSL – um einen asymmetrischen Übertragungsstandard. VDSL verspricht allerdings deutlich höhere Geschwindigkeiten als der Vorgänger ADSL. Grund hierfür ist die Erweiterung der Kupferleitungen durch Glasfaserkabel. Die Netzanbindung ist dabei umso schneller, je näher die Glasfaserleitung an den Teilnehmeranschluss heranreicht. Die sogenannte "letzte Meile" der VDSL-Leitung besteht aber fast immer aus Kupfer. Die Übertragungsraten fallen dadurch deutlich geringer aus als bei reinen Glasfaserleitungen, die bis ins Haus oder in die Wohnung der Abnehmerinnen und Abnehmer führen.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur macht VDSL etwa die Hälfte aller DSL-Anschlüsse in Deutschland aus (Stand 2018). Kundinnen und Kunden mit einem VDSL-Anschluss stehen Download-Geschwindigkeiten von bestenfalls 100 Mbit/s und Upload-Raten von maximal 40 Mbit/s zur Verfügung. Ist in den Verteilerkästen eine sogenannte Vectoring-Technologie verbaut, die elektromagnetische Störsignale zwischen den Kupferkabeln kompensiert, erreicht das superschnelle DSL sogar bis zu 250 Mbit/s im Downstream.
DSL-Geschwindigkeiten – Theorie versus Praxis
Bei den vom Anbieter angegebenen Mbit-Raten handelt es sich um rein technisch maximal erreichbare Übertragungsgeschwindigkeiten. Diese Maximalwerte werden in der Praxis aber nur selten erreicht. Welche Geschwindigkeiten ein Internetanschluss tatsächlich zulässt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu gehören Länge und Durchmesser der Leitung, die Anzahl parallel geschalteter Anschlüsse und die Art der genutzten Hardware. Insbesondere drahtlose Internetverbindungen per WLAN sind störungsanfällig und vielseitig beeinflussbar.
3. Alternativen zum DSL-Anschluss
Kabel – Surfen über das TV-Kabel
Anders als beim DSL erfolgt der Kabel-Internetanschluss nicht über die Telefonleitung, sondern über das Fernsehkabel. Dafür benötigen Sie eine Kabelsteckdose, die über einen Rückkanal verfügt. An die Kabeldose wird ein Modem angeschlossen, welches die Daten umwandelt und für internetfähige Geräte wie Handy, Laptop oder Spielekonsole auslesbar macht.
Enthält das Modem eine WLAN-Funktion, lassen sich Ihre Geräte direkt schnurlos mit dem Internet verbinden. Ist dies nicht der Fall, können Sie auch einen eigenen WLAN-Router an das Kabel-Modem anschließen, um eine drahtlose Verbindung mit dem Internet herzustellen.
Kabel-Internet liefert rein technisch gesehen mit bis zu 500 Mbit/s deutlich höhere Download-Geschwindigkeiten als DSL. In der Praxis bieten die gängigen Tarife allerdings nur durchschnittliche Datenraten von maximal 200 Mbit/s. Die tatsächliche Geschwindigkeit hängt besonders davon ab, wie viele Verbraucherinnen und Verbraucher gleichzeitig im Internet surfen. Zu Stoßzeiten überlasten die Leitungen schnell und die Übertragungsrate sinkt.
Glasfaser – die Technik der Zukunft
Glasfasern übertragen das DSL-Signal per Licht und nicht wie Kupferleitungen mit elektrischen Impulsen. Die Glasfaserleitungen sind deshalb weniger störanfällig als DSL und Kabel, die Daten werden ohne Verluste übertragen und kommen in Lichtgeschwindigkeit bei Kundinnen und Kunden an – vorausgesetzt, die letzte Meile der Leitung wird nicht vorher durch Kupferkabel ersetzt.
Glasfaserkabel, die bis in die Wohnung oder ins Haus führen (FTTH = "Fibre to the Home"), versprechen Surfgeschwindigkeiten von bis zu 1.000 Mbit/s im Download und bis zu 500 Mbit/s im Upload. Doch nur die wenigsten Glasfaserleitungen reichen bis in die heimischen vier Wände. Häufig besteht das letzte Stück aus Kupfer, wodurch die Übertragungsrate rapide sinkt.
Internetzugänge über Glasfaser sind überdies längst nicht überall verfügbar. Laut Jahresbericht 2018 der Bundesnetzagentur basieren nur circa 3,2 Prozent aller Breitbandanschlüsse Deutschlands auf reinen Glasfaserleitungen. Insbesondere in den ländlichen Regionen profitieren nur wenige Haushalte von dem ultraschnellen Internet.
LTE – mobiler Internetzugang als Alternative für Zuhause
Lite Term Evolution, kurz LTE, ist eine Mobilfunk-Technologie, die über Funk hohe Datenübertragungsraten zulässt. Die Technik wird in erster Linie unterwegs mit dem Handy für schnelles Surfen im Internet genutzt. In Regionen mit schlechter DSL-Abdeckung dient LTE aber auch als Ersatz für das Festnetz-Internet.
Mit LTE-Tarifen für Zuhause surfen Kundinnen und Kunden einfach über das LTE Mobilfunknetz im Internet. Der Verbindungsaufbau erfolgt in der Regel über einen vom Anbieter mitgelieferten LTE-Router. Mit der integrierten WLAN-Funktion können Sie Ihre Geräte schnell und einfach drahtlos mit dem Internet verbinden. Die aktuell verfügbaren Tarife versprechen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 500 Mbit/s. Der anhaltende Mobilfunknetzausbau stellt zukünftig aber noch schnellere Verbindungen in Aussicht.
Doch wie jede andere Funktechnik ist auch LTE anfällig für Störungen. Zu Tageszeiten, in denen viele Internetuser ein und dieselbe Funkzelle nutzen, sind Geschwindigkeitseinbußen vorprogrammiert. Größter Kritikpunkt vieler LTE-Home-Tarife ist allerdings die Limitierung des Highspeed-Internets. Nach dem Erreichen des maximalen Datenvolumens greift eine Speed-Drosselung und Sie surfen mit extrem langsamer Übertragungsrate weiter. Durch regelmäßiges Video-Streaming in HD-Qualität etwa ist das monatliche Datenvolumen schnell aufgebraucht. Für Vielsurferinnen und Vielsurfer eignen sich LTE-Tarife für Zuhause also nur bedingt.
Satellit – DSL über die Satellitenschüssel
Internet über Satellit ist eine geeignete Alternative für Gegenden und Gebäude ohne Telefon- und Kabel-Anschlüsse sowie langsamer Mobilfunk-Verbindung. Im Prinzip funktioniert das Satelliten-Internet ähnlich wie der Fernsehempfang über Satellit: Mithilfe einer Satellitenschüssel wird das Signal empfangen und anschließend per Kabel an ein Modem weitergeleitet. Das Modem wandelt die Daten um und ermöglicht so den Internetzugang für Laptop, Smartphone & Co.
Der größte Vorteil der Sat-Technik liegt darin, dass Internet über Satellit bundesweit verfügbar ist. Die maximale Surfgeschwindigkeit liegt – je nach gewähltem Tarif – bei 50 Mbit/s im Download und bei bis zu sechs Mbit/s im Upload. Surfen im World Wide Web ist damit vergleichbar komfortabel wie mit einem kabelgebundenen DSL-Anschluss.
Das Satelliten-Internet bringt allerdings auch Nachteile mit sich: Aufgrund der weiten Entfernung zwischen Satellit und Empfangsstation kann es zu Verzögerungen beim Datentransfer kommen, die sich zum Beispiel auf die Qualität von Skype-Telefonaten oder Online-Games auswirken. Die Satelliten-Technik ist außerdem oft kostspieliger als andere DSL-Alternativen.
4. Welchen Internetanschluss brauche ich?
Drei Fragen zum passenden Internetanschluss
Welcher Internetanschluss ist an meinem Wohnort verfügbar?
Welcher Internetanschluss für Sie persönlich infrage kommt, hängt in erster Linie mit der Breitband-Verfügbarkeit an Ihrem Wohnort zusammen. Nicht überall in Deutschland ist echtes Highspeed-Internet zugänglich. Während die DSL- und Kabel-Verfügbarkeit in größeren Städten sehr gut ist, gelten besonders ländliche Regionen als unterversorgt. Hier ist Internet über Satellit oder LTE-Mobilfunk möglicherweise die schnellere Alternative.
Welche Ansprüche habe ich an meine Internetverbindung?
Zur variablen Verfügbarkeit kommt hinzu, dass jeder Haushalt unterschiedliche Bedürfnisse an die Festnetz-Internetverbindung stellt. Reicht der einen Person eine Internet-Geschwindigkeit von 16 Mbit/s und ein monatlich begrenztes Datenvolumen von zehn Gigabyte, benötigen Vielsurferinnen und Vielsurfer eine Internet-Flatrate mit äußerst schnellen Datenraten von bis zu 50 Mbit/s oder mehr. Hier kommt es ganz auf Ihr persönliches Nutzungsverhalten an.
Benötige ich einen Kombi-Tarif aus Internet und Telefon oder genügt ein reiner Internetanschluss?
Zahlreiche Anbieter haben Internet- und Festnetz-Flatrate als Komplettpaket im Angebot. Dies hat den Vorteil, dass einerseits die monatlichen Kosten geringer ausfallen und andererseits nur ein Vertrag verwaltet werden muss. Doch viele Menschen nutzen heutzutage kein Festnetztelefon mehr und zahlen deshalb für eine Leistung mit, die sie eigentlich gar nicht benötigen. In manchen Fällen lohnt deshalb der Blick auf reine DSL- und Internetangebote ohne Telefonanschluss.
5. Internetanschluss-Vergleich – Anbieter vergleichen und sparen
Es ist gar nicht so leicht, einen passenden Internetanschluss zu finden. Der einfachste und schnellste Weg zum besten Tarif ist der DSL- und Internetvergleich. Der kostenlose und unverbindliche Anbietervergleich zeigt Ihnen ausschließlich Tarife, die an Ihrem Wohnort verfügbar sind und gleichzeitig Ihren Bedürfnissen entsprechen. Vergleichen Sie die übersichtlich aufgelisteten Angebote und finden Sie auf diesem Weg einen kostengünstigen und zugleich leistungsstarken Internet-Vertrag.